Die Wärmepumpe ist eine der Top-Heiztechnologien der Zukunft. Diese Heizart basiert nicht auf der Verbrennung von fossilen Brennstoffen: Sie macht Sie also unabhängig von diesen endlichen Ressourcen und deren schwankenden Preisen. Die Wärmepumpe gilt als wartungsarm, sehr effizient und besonders umweltfreundlich. Hier erfahren Sie alles, was Sie über das Thema wissen sollten: Funktionsweise, verschiedene Arten, Vorteile und Nachteile, Kosten und mehr – sowohl für Ihren Neubau oder eine Sanierung.
Die meisten Menschen denken bei erneuerbaren Energien an Solaranlagen, Windkraft und vielleicht noch Wasserkraft. Aber wussten Sie, dass jeder zweite Neubau in der Bundesrepublik mit einer Wärmepumpe beheizt wird, die ihre Energie aus der Umgebungswärme von Luft, Erde und Wasser gewinnt? Wie funktioniert eine Wärmepumpe eigentlich, welche Arten gibt es und welche lohnt sich für Sie?
Die Lösung für Ihre Energieversorgung liegt direkt vor Ihrer Haustür: in der Umgebungswärme von Luft, Erdreich und Grundwasser. Diese drei Elemente werden kostenlos erwärmt – und moderne Wärmepumpen können ihnen diese umweltfreundliche Energie wieder entziehen und nutzbar machen.
Verschiedene Wärmepumpen arbeiten mit unterschiedlichen Kältemitteln. Dieser Faktor ist bei der Auswahl des passenden Geräts nicht zu vernachlässigen. Denn das Kältemittel beeinflusst unter anderem, wie effizient Ihre Wärmepumpe arbeitet. Zudem gibt es große Unterschiede bei der Umweltfreundlichkeit der eingesetzten Kältemittel. Und nicht zuletzt auch bei deren Kosten. Das Kältemittel R290 kommt bei diesen Aspekten zum Beispiel relativ gut weg.
Wärmepumpen haben zudem ein echtes Alleinstellungsmerkmal, welches kaum bekannt ist: Manche Modelle können ihre Räume nicht nur heizen und warmes Wasser aufbereiten, sondern zusätzlich können manche Wärmepumpen kühlen und so als Klimaanlage fungieren.
Alle Wärmepumpen haben eines gemeinsam: Sie stoßen kein CO2 aus. Schließlich sind sie bei der Wärmeerzeugung nicht auf einen Verbrennungsvorgang angewiesen. Das ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern macht auch einen Schornstein überflüssig. In den meisten Fällen sind Wärmepumpen sowohl für Ihren Neubau, als auch für eine Sanierung geeignet. Der Aufwand zur Erschließung einer Wärmequelle ist jedoch sehr unterschiedlich.
Das einfachste ist in diesem Zusammenhang die Luft/Wasser-Wärmepumpe. Sie steht neben dem Haus, im Keller oder Lagerraum. Im Vorfeld brauchen Sie keine speziellen Genehmigungen, lediglich baurechtliche Vorschriften zum Lärmschutz sind zu beachten. Das ist aber selten ein Problem, da die meisten Wärmepumpen für einen äußerst geräuscharmen Betrieb konstruiert sind.
Luft/Wasser-Wärmepumpen gibt es im Prinzip in zwei Ausführungen: Als Monoblock, bei der das gesamte Gerät entweder drinnen, zum Beispiel im Keller, oder draußen, zum Beispiel im Garten steht.
Oder als sogenannte Split-Wärmepumpe bei der die komplette Luftführung (also das Ansaugen und Abgeben der Luft) in einem Außenmodul vor Ihrem Haus stattfindet, während ein kompaktes und extrem geräuscharmes Innenmodul nur noch das Heizen und Speichern der Energie übernimmt.
Die Luftwärmepumpe ist zwar die günstigste und praktischste Wärmepumpe in der Anschaffung – allerdings nicht ganz so effizient wie die anderen Typen, die wir Ihnen im Folgenden vorstellen.
Bei einer Sole/Wasser-Wärmepumpe für die Nutzung der Erdwärme sind ein paar wichtige Aspekte zu beachten. Je nachdem wie der Boden beschaffen ist, fallen zur Erschließung dieser Wärmequelle mehr oder weniger aufwändige Erdarbeiten an.
Für horizontal verlegte Erdwärmekollektoren brauchen Sie ausreichend Fläche: Und die vertikal eingebrachten Erdwärmesonden müssen von der Wasserbehörde genehmigt werden.
Ihr Vorteil: Die Erde ist eine zuverlässige Wärmequelle, weil die Bodentemperatur das ganze Jahr über relativ konstant ist.
Für die Wasser/Wasser-Wärmepumpe brauchen Sie ebenfalls die Genehmigung der Wasserbehörde, um einen sogenannten Saug- und Schluckbrunnen zu bauen.
Da Wasserqualität und Wassermenge hohen Anforderungen gerecht werden müssen, ist eine vorherige Probebohrung wichtig.
Von allen Wärmepumpen sind Wasser/Wasser-Wärmepumpen am effizientesten. Denn Lufttemperatur und Sonneneinstrahlung beeinflussen das Grundwasser nur minimal. Die Temperatur bleibt somit das ganze Jahr über konstant.
Wenn Sie nicht nur auf einen effizienten und umweltfreundlichen Heiz- und Warmwasserbetrieb, sondern auch auf die angenehme Kühlung Ihrer Räume wert legen, können Sie sich ein Gerät zulegen, das sowohl wärmen als auch kühlen kann.
Bei diesen Modellen wird die Wärmepumpen-Technologie in der warmen Jahreszeit einfach modifiziert und erzeugt dann angenehm kühle Innentemperaturen. Diese Geräte gibt es für alle drei oben genannten Wärmequellen – also Luft, Erde und Wasser.
Im persönlichen Gespräch mit einem Fachbetrieb finden Sie schnell heraus, welche Wärmepumpe für Ihr Haus am besten geeignet ist.
Beim Neubau kann eine Wärmepumpe von vornherein den Anschluss an das öffentliche Gasnetz überflüssig machen. Und weil kein Energieträger vor Ort verbrannt wird, braucht das Haus auch keinen Schornstein. Außerdem sparen Sie gegebenenfalls Platz für den Lagerraum von Brennstoffen, wie einen Öltank. Auch wenn Gas-Brennwertgeräte im Neubau noch immer sehr gerne eingebaut werden – Wärmepumpen haben Gas jedoch mittlerweile in der Popularität überholt.
Den entscheidenden Impuls in Richtung Wohnlichkeit liefert die flüsterleise Betriebsweise moderner Wärmepumpen: Selbst bei der Luft/Wasser-Ausführung ist die Geräuschentwicklung minimal. Möglich machen das ein doppelt schwingungsentkoppelter Kompressor und der elektronisch geregelte Sanftanlauf, den Geräte mancher Hersteller anbieten. In Sachen Lautstärke ist ein Messwert von rund 35dB(A) im Nachtbetrieb in 3 Metern Entfernung eine gute Orientierung.
Da Neubauten besonders gut gedämmt sind, findet kein natürlicher Luftaustausch statt. Daher ist es die Regel, dass heutzutage eine zentrale kontrollierte Wohnraumlüftung eingebaut wird. Es gibt Hersteller wie WOLF, die sowohl Wärmepumpen als auch Wohnraumlüftungen im Angebot haben. So lassen sich die beiden Geräte optimal aufeinander abstimmen und gemeinsam regeln.
Immer mehr Bauherren entscheiden sich zudem dafür, eine Photovoltaikanlage auf ihrem Dach installieren zu lassen. Da die Wärmepumpe auf Strom angewiesen ist, ist die Kombination aus PV und Wärmepumpe ideal. So erzeugen Sie Ihren eigenen, kostenlosen, umweltfreundlichen Strom und versorgen damit Ihre sowieso schon umweltfreundliche Beheizung und Warmwasserversorgung.
Auch wer seine Heizungsanlage in einem bestehenden Gebäude saniert, kommt in den Genuss der oben genannten Vorteile, wie Platzersparnis und leisen Betrieb. Die aktuelle Anlagengeneration punktet darüber hinaus auch in Sachen Design, sodass eine nachträglich innerhalb des Hauses installierte Wärmepumpe keinesfalls versteckt werden muss. Elegante Geräteeinheiten mit integriertem Speicher benötigen eine minimale Stellfläche in Ihrem Aufstellraum. Außerdem brauchen Sie keinen Platz mehr für die Brennstofflagerung.
Empfehlenswert ist allerdings die Kombination mit einer Fußbodenheizung. Zumindest sollten Ihre Heizflächen nicht zu klein ausfallen. Denn Wärmepumpen arbeiten besonders effizient, wenn die Vorlauftemperatur des Heizsystems nicht zu hoch ist. Das erreichen Sie mit groß dimensionierten Heizflächen und einer einigermaßen guten Hausdämmung.
Wärmepumpen existieren in verschiedenen Leistungsklassen. Je nach Größe der Wohnfläche und Energiebedarf können Sie die Wärmepumpe vom Heizungsbauer nach Ihren Bedürfnissen auslegen lassen. Dabei sind Wärmepumpen überaus leistungsfähig und können die Wärmeversorgung eines ganzen Gebäudes übernehmen.
Moderne Wärmepumpen arbeiten sehr effizient und umweltschonend. Völlig ohne Hilfsenergie kommen sie allerdings nicht aus – Ökostrom oder Strom aus der eigenen Photovoltaikanlage macht die umweltfreundliche Heizmethode noch nachhaltiger.
Um die Effizienz einer Wärmepumpe zu beurteilen, gibt es verschiedene Kennzahlen. Zum Beispiel die Jahresarbeitszahl (JAZ). Dabei handelt es sich um eine wichtige Kennziffer, da sie die abgegebene Wärme ins Verhältnis zur dafür aufgewendeten elektrischen Energie setzt.
Wer sein Gebäude mit einer umweltfreundlichen Technologie beheizt, leistet einen aktiven Beitrag zum Umweltschutz und trägt dazu bei, die Klimaziele in der Zukunft zu erreichen. Bei veralteten Heizgeräten ist ein Austausch meist der sinnvollste Schritt. Aber es muss nicht immer die Investition in ein komplett neues Heizsystem sein.
Denn klimafreundlich heizen kann jeder: Schon kleine Verhaltensveränderungen und Optimierungen am System reduzieren den CO2-Ausstoß. Auch Ihr Geldbeutel freut sich über die umweltfreundliche Heizung – mit jeder Kilowattstunde eingesparter Energie sinken auch die Energiekosten.
Jedes Gebäude ist anders und eignet sich daher für unterschiedliche umweltfreundliche Heizungen. Wir empfehlen Ihnen daher, sich von einem Fachbetrieb beraten zu lassen